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#44: Prüfungsaktivität – Besser prüfen, gezielter fördern!
Montag, 07. April 2025

Montagsbrief - der Newsletter für Lehrende

Sehr geehrte Kolleg:innen,
sehr geehrte Lehrende!

Qualitativ hochwertige Lehre bringt vielfachen Nutzen – und das macht sich in vielerlei Hinsicht bemerkbar! Seit dem Inkrafttreten der „Universitätsfinanzierungsverordnung“ im Jahr 2018 ist die Prüfungsaktivität der wichtigste Indikator für die Universitätsfinanzierung. Als prüfungsaktive Studien werden jene Bachelor-, Diplom- und Masterstudien definiert, in denen im Studienjahr mindestens 16 ECTS-Punkte oder positiv beurteilte Studienleistungen im Umfang von acht Semesterstunden erbracht werden. Je höher die Anzahl der prüfungsaktiven Studien ist, desto mehr finanzielle Mittel stehen der Universität für Lehre und Forschung zur Verfügung. Sie tragen mit Ihrer Lehre entscheidend dazu bei, dass wir an der Universität Graz weiterhin gute Rahmenbedingungen anbieten können.

Die englische Version dieses Montagsbriefes finden Sie wie gewohnt im Intranet

Ich wünsche Ihnen allen eine schöne Woche und danke Ihnen herzlich für Ihr Engagement in der Lehre!

 

Mit freundlichen Grüßen

Catherine Walter-Laager
Vizerektorin für Studium und Lehre
Studiendirektorin

Didaktik-Tipp: Feedforward

Feedforward ist eine Methode, um Studierende beim Schreiben von Arbeiten zu motivieren und sie dabei zu unterstützen, bessere Texte zu verfassen. Feedforward wird während des Schreibprozesses gegeben, etwa exemplarisch auf ein erstes Kapitel. So ist sichergestellt, dass Studierende sich mit Rückmeldungen beschäftigen und Verbesserungsvorschläge umsetzen. Das Grundprinzip lautet: Aufzeigen, was bereits gut funktioniert, und mitteilen, was sich verbessern lässt. Hier zwei Beispiele:

  • „Sie haben das Kapitel gut strukturiert und die Unterabschnitte in eine schlüssige Reihenfolge gebracht. Um auch innerhalb der Unterabschnitte mehr Stringenz zu erreichen, behandeln Sie in jedem Absatz nur ein Thema. Orientieren Sie sich dazu an der Absatzgestaltung in einem Fachartikel, den Sie als klar und gut strukturiert empfinden.“

  • „Sie haben die relevante Literatur zu Ihrem Thema berücksichtigt und sich ausführlich damit auseinandergesetzt. Damit Ihr Text den fachlichen Standards im Umgang mit Literatur noch besser entspricht, leiten Sie bitte in Zukunft wörtliche Zitate immer mit ein bis zwei Sätzen ein und kommentieren Sie sie in einer Länge, die zumindest dem Umfang des Zitats entspricht. Sie können sich dabei in einigen der Artikel, die Sie verwendet haben, ansehen, wie wörtliche Zitate gerahmt werden.“

Bei Feedforward reicht es aus, ein bis zwei zentrale Verbesserungsmöglichkeiten zu benennen und sie in einen kurzen und konzisen Kommentar zu fassen. Der Aufwand von Feedforward hält sich also in Grenzen und die Wirkung auf das Lernen ist erwiesenermaßen groß.

Ausgezeichnet: Lehrkonzept

Silvia Kober konnte die internationale Arqus Jury mit Ihrem hervorragenden Lehrkonzept zur Lehrveranstaltung „Applied Neuropsychology in Human-Computer Interaction“ überzeugen. Mit vielfältigen Lehr-/Lernmethoden wie einem projektbasierten Ansatz und Gamification brachte die Psychologin Studierenden des Masterstudiums Psychologie sowie des interdisziplinären Studiums Computational Social Systems (CSS) theoretisches Wissen und praktische Kompetenzen über Mensch-Maschine-Schnittstellen näher. Dem kritischen und ethisch verantwortungsvollen Umgang mit Technologien wurde dabei besondere Bedeutung beigemessen. „Escape the Lab“: Silvia Kober kreierte ein einzigartiges „escape room game“, durch das die Studierenden in Teams spielerisch vielfältige Kompetenzen im Bereich neuropsychologischer Methoden trainierten. Im Namen des gesamten Rektorats gratuliere ich Frau Kober herzlich zu diesem Erfolg!

Prüfungsaktivität: Prüfungsdidaktik-Skills

Steigern Sie die Motivation der Studierenden durch die Gestaltung sinnvoller und guter Leistungsüberprüfungen. Da Prüfen und Leistungsbeurteilung zeitintensive und wichtige Aufgaben von Lehrenden sind, hat das Zentrum für Lehrkompetenz einen Moodle-Selbstlernkurs „Prüfungsdidaktik“ erstellt. Er gibt Ihnen einen fundierten Überblick und besteht aus den Kapiteln:
 

  • Was wie prüfen?

  • Warum prüfen?

  • Wie beurteilen?

  • Schriftliche Klausuren

  • Mündliche Prüfungen

  • Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen
     

Schreiben Sie sich gleich selbst ein und lassen Sie sich von den Inhalten inspirieren. Der Moodle-Kurs ist Teil eines umfassenderen prüfungsdidaktischen Angebots des ZLK, mithilfe dessen Sie Ihre Prüfungsaktivitäten auf das nächste Level bringen können.

Hinweise zur virtuellen Lehre

Gemäß Satzung § 20 besteht die Möglichkeit, Lehrveranstaltungen auch virtuell durchzuführen. Dabei können bis zu 60 Prozent der Lehrinhalte digital vermittelt und davon bis zu 30 Prozent als asynchrone virtuelle Lehre (zeit- und ortsunabhängig) gestaltet werden. So lässt sich ein flexibles und abwechslungsreiches Setting schaffen, das den Bedürfnissen der Studierenden gerecht wird. 
 

Die österreichweite Studierenden-Sozialerhebung 2023 (SOLA)bestätigt, dass sich insbesondere die Studierenden eine Mischung verschiedener Lehrformate wünschen. Daher wird empfohlen, bereits vor Semesterbeginn in der Lehrveranstaltungsbeschreibung anzugeben, wie das Konzept aussieht und ob auch virtuelle Anteile geplant sind. Auf diese Weise wird eine transparente und effiziente Planung ermöglicht.

Fördergeld: Lehrprojekte

Das Vizerektorat für Studium und Lehre vergibt 2025 erstmalig zwei Förderpreise von jeweils 10.000 Euro an Projektvorhaben, in denen Neuberufene, (Ass.-) Professor:innen oder Senior Lecturer Aspekte ihrer Lehrpraxis gemeinsam mit Peers der Uni Leipzig wissenschaftsbasiert reflektieren, erforschen und weiterentwickeln. Alles zum neuen Förderpreis und zur Einreichung finden Sie hier. Einreichungen sind bis 30. April 2025 möglich.
 

Eine weitere Möglichkeit, Fördergeld für Ihr Lehrprojekt zu erhalten, ist der Arqus Teaching Innovation Fund. Bis zu 3.000 Euro werden an Lehrenden- und Studierenden-Teams vergeben, die innovative Lehr-Lern-Szenarien umsetzen möchten. Voraussetzung ist die Zusammenarbeit von mindestens zwei Arqus-Universitäten. Einreichungen sind bis 15. Mai möglich. Weitere Informationen finden Sie im Call.

Weitergeben: Beratungs- und Unterstützungsangebote für Studierende

Nicht immer wissen Studierende, wo ihnen an der Uni Graz kostenlos weitergeholfen wird. Vielleicht bekommen Sie entsprechende Anfragen oder Sie möchten Studierende proaktiv darauf hinweisen. Auf einer Seite haben wir alle Beratungs- und Unterstützungsangebote für Studierende erfasst und verlinkt. Teilen Sie diese Info mit Ihren Studierenden, z. B. über Moodle. Weitere Materialien wie Checklisten und einen Syllabus-Baukasten finden Sie ebenfalls unter Ressourcen auf der Lehre-Webseite.

Digitale Lernstrecke: Ethikanträge

Betreuen Sie Studierende bei wissenschaftlichen Abschlussarbeiten oder anderen Forschungsprojekten, für die ein Ethikantrag erforderlich ist? Wenn Studierende unter Ihrer Anleitung für Forschungsprojekte an und mit Menschen ein Gutachten der Ethikkommission der Universität Graz einholen müssen, können Sie ihnen den Moodlekurs „Digitale Lernstrecke – Ethikanträge“ empfehlen. In diesem multimedialen, interaktiven Kurs werden die Studierenden in die Grundlagen der Antragstellung eingeführt und lernen die spezifischen Anforderungen der Universität Graz kennen. Für den erfolgreichen Abschluss des Kurses erhalten die Studierenden 2 ECTS-Punkte, sobald sie ihr Abschlusszertifikat im Dekanat für überfakultäre Lehre vorlegen. Für weitere Informationen und die Zugangsdaten zum Moodle-Kurs wenden Sie sich bitte an das Dekanat für überfakultäre Lehre.

 

Micro-Degree Künstliche Intelligenz und Gesellschaft

Wie bereiten wir Studierende auf eine Welt vor, in der KI immer präsenter wird? Die Uni Graz bietet für Bachelor- und Diplomstudierende aller Fachrichtungen ein umfassendes, kostenloses KI-Weiterbildungsprogramm an: der Micro-Degree „Künstliche Intelligenz und Gesellschaft. In diesem interdisziplinären Fächerbündel erhalten die Studierenden die nötigen theoretischen Grundlagen sowie praktische Fertigkeiten, um KI-Systeme zu verstehen, kritisch zu beurteilen und verantwortungsvoll zu nutzen – entscheidende Kompetenzen in einer Zeit, in der KI-Anwendungen nahezu alle Berufsfelder transformieren und gesellschaftsrelevante Fragen aufwerfen. 

Nach Absolvierung der Lehrveranstaltungen im Ausmaß von 16 ECTS erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat zum Nachweis ihrer KI-Kompetenzen. Studierende von Studienrichtungen, die den Micro-Degree nicht im Studienplan verankert haben, können das Programm im Rahmen der Freien Wahlfächer absolvieren. Wir bitten Sie, Ihre Studierenden auf diese Qualifizierungsmöglichkeit aufmerksam zu machen. Alle Informationen zum Micro-Degree finden Sie auf der Website: https://www.uni-graz.at/de/studium/microcredential/ki/. Bei Interesse oder Fragen können Sie oder Ihre Studierenden sich gerne an mc-ki@uni-graz.at wenden.

Erfolgreich Betreuen im Doktorat

Gute Betreuung ist ein entscheidender Faktor für wissenschaftlich ertragreiche Dissertationsprojekte und erfolgreich abgeschlossene Doktoratsstudien. Die Universität Graz unterstützt mit einer Reihe von Veranstaltungen qualitativ hochwertige Dissertationsbetreuung:

Zertifikat: OER-Practitioner

Zum Umgang mit Open Educational Resources (OER) bietet das ZDLL eine neue und akkreditierte modulare OER-Weiterbildung an. Nach der Absolvierung des Moodle-Selbstlernkurses „OER nutzen und erstellen“ und des Basismoduls (vier Webinare) können Sie am Aufbaumodul teilnehmen und damit das Zertifikat zum:zur OER-Praktiker:in („OER-Practitioner“) erwerben. Der OER-Selbstlernkurs steht Ihnen zeit- und ortsunabhängig zur Verfügung. Die Webinare und das Aufbaumodul werden einmal jährlich angeboten. Wenn Sie nicht alle Webinare in einem Jahr besuchen können, sind Sie herzlich eingeladen, die Weiterbildung im Folgejahr zu beenden.

KI-News

KI-Chatbot studiGPT
Nach einem erfolgreichen Jahr mit uniGPT geht die Universität den nächsten Schritt und stellt studiGPT (voraussichtlich ab Ende Mai) zur Verfügung, den kostenlosen, datenschutzfreundlichen KI-Chatbot für Studierende der Uni Graz. Wie auch bei uniGPT wird der KI-Chatbot innerhalb der Microsoft Cloud in einer sicheren Umgebung zur Verfügung gestellt und die eingegebenen Daten werden nicht für das Training von KI-Modellen verwendet. Details dazu und zur geplanten Info-Veranstaltung im Mai werden zeitnah auf der IDea_Lab-Webseite veröffentlicht: https://idea-lab.uni-graz.at/.
 

Kann ChatGPT eine Seminararbeit schreiben?
Auf der Webseite „Lehren und lernen mit KI“ gibt es vielfältige Ressourcen für die sehr kritische Auseinandersetzung mit dieser Frage. Neu ist zum Beispiel eine Workshop-Aufzeichnung, in der Studierende erfahren, was bei der Verwendung von KI unbedingt zu beachten ist, und wieso es sich manchmal auch lohnen kann, auf die KI-Nutzung zu verzichten. Zusätzlich gibt es neue Informationsmaterialien mit Ressourcen zum Umgang mit KI an der Universität Graz. Flyer, Plakate und Getränkeuntersetzer stehen zum Download bereit und können bei Bedarf auch für (Lehr-)Veranstaltungen als Print-Version bestellt werden.
 

Das aktuelle Angebot an praxisnahen Workshops und informativen Webinaren rund um generative KI, das Ihnen helfen soll, die neuesten Entwicklungen und Tools im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu verstehen und anzuwenden, finden Sie gebündelt auf der Webseite Lehren und Lernen mit KI. Ausgewählte Themen sind beispielsweise KI-Tools in der Literatursuche, Updates im Bereich von Multimediageneratoren, der ethische und kritische Umgang mit KI in der Lehre und das bereits etablierte Format „KI zum Frühstück & AI Tool Club“. Und falls Sie es verpasst haben, zum KI-Spotlight „Update Textgeneratoren“ gibt es auch eine Aufzeichnung zum Nachschauen. In diesem Webinar wurden der Status Quo bei Textgeneratoren vorgestellt und diverse Anwendungen auch live demonstriert.

Weiterbildungsangebote

In hochschuldidaktischen Weiterbildungen erhalten Sie Werkzeuge, neue Denkanstöße, Reflexionsgelegenheiten und Erfahrungsberichte von Kolleg:innen. All das kann Sie bei der Gestaltung und Weiterentwicklung Ihrer Lehre unterstützen und in weiterer Folge zur Prüfungsaktivität beitragen, weil Studierende motivierter und kompetenter zu Prüfungen antreten.
 

 

Ein neuer Schwerpunkt im laufenden Sommersemester ist die Workshopreihe „Showcase mit ZDLL-Alumni: Einblick in die digitale Lehrpraxis“. In diesem Format teilen Lehrende der Universität Graz ihre „Best Practices“ und zeigen, wie sie digitale Lerntechnologien erfolgreich und didaktisch motiviert einsetzen. Eine Veranstaltung (Aufzeichnung uniTUBE) mit Dr. Bettina Halwachs-Wenzl vom Institut für Pharmazeutische Wissenschaften hat bereits stattgefunden, sie gab einen Einblick über ihren innovativen Einsatz von H5P-Elementen zum Onboarding für Laborkurse und für Lernzielkontrollen.
 

Zu weiteren Showcase-Webinaren können Sie sich über die Website des ZDLL anmelden. Es geht u. a. um Flipped Classrooms, Active Blended Learning und studentische Videoproduktionen als Teilleistungen im Unterricht.

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